Kaum, dass die Tage der Winterdepri überwunden sind …
… und es draußen spürbar länger hell bleibt, kommt vor dem ersehnten Schwung ins Frühjahr erstmal die alljährliche Frühjahrsmüdigkeit. Mich packt es jedes Jahr – ich gähne mich durch den Tag, bin mal mehr und mal weniger antriebslos, alles strengt unglaublich an und am liebsten würde ich einfach nur schlafen.
Ich finde das schrecklich. Nicht weil normale Müdigkeit per se schlimm wäre – sondern weil sie so gar nicht zu meinem Vorstellungen darüber was ich alles gerne tun würde passt und mir regelrecht alle Vorfreude auf den Aufbruch in das neue Frühlings verleidet. Während draußen alles zum Leben erwacht, brainfoggt mein Hirn und mein Körper will nur eins: ein Sofa.
Aber ich will das nicht einfach hinnehmen – und deshalb habe ich mir über die Jahre ein kleines Anti-Müdigkeits-Programm gebastelt, das mir hilft, schneller über den Berg zu kommen. Vielleicht ist auch für dich etwas dabei:
Licht – Stop dem Melatonin
Wenn es draußen wieder heller wird, muss der Körper erstmal begreifen, dass jetzt andere Regeln gelten. Im Winter hat er fleißig Melatonin produziert – das Schlafhormon, das uns müde macht. Damit das aufhört, hilft nur eins: Licht, Licht, Licht!
Am besten gleich morgens ans Fenster oder raus auf den Balkon. Selbst bei Wolken reicht das Tageslicht aus, um dem Körper das Signal zu geben: „Wach werden, bitte!“
Luft – Sauerstoff tanken
Was simpel klingt, wird oft unterschätzt: Einmal ordentlich durchlüften, tief durchatmen. Der Kreislauf kommt in Schwung, die Zellen bekommen Sauerstoff, und die Gedanken werden klarer. Noch besser: Eine kleine Runde um den Block. 5 bis 10 Minuten reichen oft schon, um den mentalen Nebel zu vertreiben.
Sonne – Vitamin D auffüllen
Im Winter leert sich unser Vitamin-D-Speicher rapide, weil kaum UVB-Strahlung auf die Haut trifft. Dabei ist Vitamin D enorm wichtig für Stimmung, Immunsystem und Energiehaushalt. Sobald die Sonne rauskommt: Haut zeigen, Gesicht in die Sonne halten, ein paar Minuten draußen verbringen. Optional: Den Spiegel testen lassen und notfalls mit Tropfen oder Tabletten auffüllen.
Vitamine C, D und B
Vitamin C stärkt das Immunsystem und hilft dem Körper beim Stressabbau.
Vitamin D wie oben schon erwähnt – ein echtes Stimmungs- und Energiesupplement.
B-Vitamine – besonders B6 und B12 – unterstützen Nerven, Konzentration und geistige Klarheit.
Wer sich dauerhaft müde fühlt, darf ruhig mal mit einem hochwertigen B-Komplex experimentieren.
Rosmarintee am Morgen
Mein heimlicher Liebling in der Frühjahrskur: Rosmarintee! Ich habe frischen Rosmarin im Garten, aber getrockneter geht genauso. Einfach zwei Zweige mit heißem Wasser übergießen, zehn Minuten ziehen lassen, und den Duft genießen.
Schon der Geruch von Eosmarin allein, kann ein echter Wachmacher sein: Die ätherischen Öle im Rosmarin – besonders Cineol und Kampfer – wirken direkt über den Geruchssinn auf das limbische System im Gehirn. Das beeinflusst unsere Stimmung, Aufmerksamkeit und Energie. Schon beim Riechen passiert also was im Kopf.
Und natürlich darf man den Tee auch trinken! Der Duft ist wie ein Sofort-Kick – aber innerlich wirkt der Tee zusätzlich auf Kreislauf, Verdauung und Hormonhaushalt. Zwei Tassen am Tag sind eine gute Dosis, am besten morgens und eventuell nochmal am frühen Nachmittag.
Nur in der Schwangerschaft oder bei sehr hohem Blutdruck sollte man etwas vorsichtiger sein – aber ansonsten ist Rosmarin ein wunderbarer, sanfter Energielieferant.